Reisenburg-Tagung 2004

Altersvorsorge und Asset Management – im Wettbewerb zwischen Banken, Investmentgesellschaften und Versicherungen

Schloss Reisensburg, 07./08.10.2004

  • Dr. Jutta Gampe: Die demographischen Veränderungen in Deutschland und ihre Herausforderungen für Gesellschaft und Wirtschaft
  • Klaus-Jürgen Baum: Chancen im Anlagegeschäft durch das Angebot von Fremdfonds
  • Dr. Heinz-Peter Roß: Die Rolle der Versicherungen in der Altersvorsorge
  • Bernhard Wiesner: Pensionsfonds  Hoffnungsträger künftiger betrieblicher Altersversorgung in Deutschland?
  • Martin Krebs: Altersvorsorge mit dem Extra-Konto der DiBa
  • Dr. Johannes Evers: Die Rolle von Filialbanken in der Altersversorgung

Zusammenfassung

Am 07. und 08. Oktober 2004 diskutierten im Wissenschaftszentrum Schloss Reisensburg führende Vertreter aus der Finanzdienstleistungsbranche auf der Herbst-Tagung des Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften (ifa) und der Universität Ulm über Altersvorsorge und Asset Management im Wettbewerb zwischen Banken, Investmentgesellschaften und Versicherungen.

Das Thema war nicht weniger aufregend als der „Umbruch des Finanzsektors“ der ersten Tagung vor 20 Jahren. Fünf Repräsentanten der Banken und Versicherungswelt haben ihre Konzepte für Altersvorsorge und Asset Management vorgestellt.

Auftakt der diesjährigen Tagung war der Vortrag von Dr. Jutta Gampe (Head of the Office of Statistics and Information Services, Max Planck Institut für demografische Forschung, Rostock) mit dem Titel „Die demographischen Veränderungen in Deutschland und ihre Herausforderungen für Gesellschaft und Wirtschaft“. Basierend auf umfassenden empirischen Daten der Vergangenheit entwickelte Frau Gampe Szenarien über die zukünftige Lebenserwartung der Menschen, die alles bisher Vorstellbare übersteigen und die Versicherer unter den Teilnehmern bleich werden ließen. So werden 50% der heute geborenen Mädchen das 100ste Lebensjahr erreichen. Natürlich wird kaum jemand von uns überprüfen können, ob dies tatsächlich auch eintrifft – aber die von Frau Gampe präsentierten Daten und die aus ihren Modellen gewonnen Folgerungen lassen keine Zweifel daran, dass die Lebenserwartung dramatisch steigt.

So war es nur folgerichtig, dass schon in der Diskussion zu Frau Gampes Vortrag und auch in den Diskussionsbeiträgen zu den anderen Vorträgen wiederholt gefordert wurde, beim Thema Altersversorgung nicht nur die Sparphase im Auge zu haben, die immer noch bei Alter 60 oder 65 endet. Wir greifen zu kurz, wenn wir uns nur um diese Phase kümmern. Die Phase danach ist sehr lang und wird dauernd länger. Eine der großen Herausforderungen der Finanzdienstleistungsindustrie wird deshalb die Gestaltung überzeugter Modelle für die Endsparphase sein. Die Finanzdienstleistungsindustrie ist gefordert auch angesichts ungebrochen steigernder Lebenserwartung hierfür Lösungen zu entwickeln.

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