Für die Entwicklung mathematischer Sterblichkeitsmodelle ist ein gutes Verständnis von historischen Sterblichkeitsstrukturen und deren Veränderungen über die Zeit zentral. Zur Beantwortung der Frage, wie diese historischen Entwicklungen der Sterblichkeit beschrieben und klassifiziert werden können, entwickelten Dr. Matthias Börger, Martin Genz und apl. Prof. Dr. Jochen Ruß (ifa) ein neues Verfahren. Mit diesem Verfahren können insbesondere die Entwicklungen für verschiedene Populationen miteinander verglichen werden. Unter dem Titel „A Comprehensive Analysis of the Patterns of Worldwide Mortality Evolution“ hat Martin Genz auf der „7th Demographic Conference of Young Demographers“ an der Karls-Universität in Prag eine erste Analyse solcher Vergleiche vorgestellt.
In der Analyse dieses Vergleiches hat sich herausgestellt, dass man durchaus z.B. in benachbarten Populationen vergleichbare Muster der Entwicklung der Sterblichkeitsstrukturen entdecken kann, oder sogar globale Entwicklungen. Andererseits gibt es auch Ausnahmen, die belegen, wie wichtig eine solche Analyse ist, bevor Bevölkerungsgruppen ausgewählt werden, deren Sterblichkeitsentwicklungen beispielsweise in einem Mehr-Populationen-Modell gemeinsam modelliert werden sollen. Hilfreich sind solche Analysen darüber hinaus auch bei der Auswahl geeigneter Datenzeiträume zur Kalibrierung von Sterblichkeitsmodellen sowie zur biometrischen Analyse und Vorhersage von Bestandsentwicklungen in der Lebensversicherung.
ifa hat einen besonderen Schwerpunkt in der Beratung bei allen Fragen rund um die Modellierung biometrischer Risiken. Weiterführende Informationen zu diesem Beratungsfeld erhalten Sie hier.
Den Vortrag von Martin Genz mit den Analysen zu Sterblichkeitsstrukturen finden Sie hier.
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