Sie sind hier: Startseite - News & Publikationen - ifa informiert - 

ifa informiert

04.2016

Integration von Solvency II in die Planungsprozesse


Nach dem Inkrafttreten von Solvency II und der ersten Berichterstattung gegenüber der BaFin stehen die Versicherungsunternehmen vor der Herausforderung, die Kapital­anforderungen unter Solvency II auch in ihren Planungsprozessen zu berücksichtigen.

Die Erfahrung aus der Vorbereitungsphase zeigt, dass für Projektionsrechnungen unter Solvency II und Planungsrechnungen unter HGB bisher häufig unterschiedliche methodische Ansätze verwendet werden. Dies führt zu potenziell deutlichen Inkonsistenzen, die nun behoben werden müssen.

Im Einzelnen betrifft dies insbesondere folgende Bereiche:

  • Erstellung der Mittelfristplanung HGB inkl. Sensitivitäten und dazu konsistente vorausschauende Solvency-II-Sicht im Rahmen des ORSA
  • unterjährige HGB-Hochrechnung auf das Jahresende und zugehörige Abschätzung der Solvenzsituation als Grundlage für die Aussteuerung des Jahresergebnisses
  • (ggf. approximative) vierteljährliche HGB-Bilanzierung/Ergebnisermittlung als Basis für die vierteljährlichen Solvenzberechnungen
  • Abschätzung von Effekten aus ZZR (Leben) bzw. AUZ (Kranken) unter HGB sowie Solvency II

Das ifa hat bereits in der Vorbereitungs­phase spezifische Ansätze entwickelt und umgesetzt, die eine Integration der Solvency-II-Sicht in die Planungsprozesse ermöglichen. Hierbei sind die Besonderheiten der jeweiligen Versicherungssparte (Leben, Kranken, Schaden/Unfall) zu beachten, da die Solvency-II-Bewertungsmodelle ganz unterschiedliche Anforderungen an die Granularität der benötigten Inputdaten haben (und diese im Rahmen der HGB-Planungsrechnung bereitgestellt werden müssen). Besondere Bedeutung hat außerdem die Liquiditäts­planung als Bindeglied zwischen Bilanz- und GuV-Sicht.

Die Umsetzung dieser Ansätze erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Mathematik/Risikomanagement einerseits und Unternehmensplanung/Controlling andererseits. Dabei ist eine übergreifende Sicht, die sowohl aktuarielle als auch betriebswirtschaftliche Aspekte berücksichtigt, unabdingbar.

Aus diversen Beratungsprojekten der letzten Jahre verfügen wir über das erforderliche übergreifende Know-how. Hierdurch können wir insbesondere auch eine für Nicht-Aktuare verständliche Darstellung der komplexen Bewertungsansätze unter Solvency II sicherstellen und so das gegenseitige Verständnis der Erfordernisse der verschiedenen Bereiche fördern.


Weitere Informationen:

Dr. Andreas Reuß
+49 (731) 20 644-251

Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften
Lise-Meitner-Str. 14
89081 Ulm

Wichtige Informationen:

ifa aktuell:
Die Zukunft der Lebenserwartung – Wie sollten Aktuare mit der Unsicherheit umgehen?

Die Zukunft der Lebenserwartung ist aktuell so unsicher wie selten zuvor. Das ifa hat im Rahmen der Herbsttagung der DAV auf diese Unsicherheit hingewiesen und vorgestellt, wie Aktuare in der Produktentwicklung und im Risikomanagement mit dieser Unsicherheit umgehen können. [mehr]

ifa informiert:
Möglichkeiten im Produktdesign bei steigendem Rechnungszins

Die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) hat empfohlen, den Höchstrechnungszins in der Lebensversicherung im Jahr 2025 von aktuell 0,25% auf 1,0% anzuheben. Sofern das Bundesministerium der Finanzen dieser Empfehlung folgt, stellen sich zahlreiche Fragen rund um das Design von Lebensversicherungsprodukten. [mehr]

Neuigkeiten in Kürze:

BaFin beschreibt Zuordnungsansatz für Vermögenswerte im Rahmen der EU-Offenlegungsverordnung [mehr]

Value for Money bei Altersvorsorgeprodukten [mehr]

Update des Branchenstandards für PRIIP der Kategorie 4 erfordert Modellanpassungen [mehr]

Eiopa zu differenziertem Pricing in Schaden/Unfall [mehr]

Forschungsarbeiten zu Solvency II mit PwC Insurance Nord Preis ausgezeichnet [mehr]