Sie sind hier: Startseite - News & Publikationen - ifa informiert - 

ifa informiert

08.2014

Auswirkung des Kundenverhaltens auf die Risikosituation von Versicherern bei Variable Annuities


Das Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften hat im European Actuarial Journal neueste Untersuchungen zum Pricing und Hedging von Garantien in Variable Annuities veröffentlicht (hier). Es wurden dabei sogenannte „Guaranteed Lifetime Withdrawal Benefit“-Produkte betrachtet, die dem Kunden garantierte lebenslange Entnahmen bzw. Rentenzahlungen zusichern, selbst wenn das Fondsguthaben aufgebraucht ist. Dabei geht es um die zentrale Frage, wie sich bei derartigen Produkten das Kundenverhalten auf das Risiko von Versicherungsunternehmen auswirkt und welchen Einfluss dabei das konkrete Produktdesign, insbesondere hinsichtlich der Ausgestaltung der Garantie, hat.

Die Bedeutung des Kundenverhaltens für das Risiko von Variable Annuities ist seit langem bekannt. Seine Bewertung und Analyse ist allerdings eine überaus komplexe Aufgabe, da sowohl unterschiedliche Formen des Kundenverhaltens als auch unterschiedliche Produktvarianten (wie z. B. Garantieerhöhungsmechanismen) einen wesentlichen Einfluss auf das Risiko haben können. Die Autoren waren in einer früheren, im ASTIN Bulletin veröffentlichten Untersuchung (hier) bereits der Frage nachgegangen, wie sich das Risiko des Versicherers bei solchen Produkten durch Produktdesign und Hedging-Strategien beeinflussen lässt. Die vorliegende Untersuchung führt dabei die vorangegangenen Analysen weiter und stellt in Kombination mit dieser eine umfassende Untersuchung zu diesem wichtigen Fragenkomplex dar. Es wird insbesondere analysiert, welche Risiken sich ergeben, wenn sich Kunden in Realität anders verhalten als es beim Pricing angenommen wurde. Besonders interessante Aspekte sind zum einen die Frage, welche Produktdesigns das Risiko für Mispricings reduzieren können, und zum anderen, welche Strategien besonders effizient sind, um dem Risiko aus dem Kundenverhalten bestmöglich zu begegnen.

Es ergeben sich massive Unterschiede zwischen verschiedenen Produktvarianten. Für den verantwortlichen Umgang mit diesen Produkten und ihren Risiken ist deshalb für Versicherer und Aufsichtsbehörden eine verlässliche Einschätzung dieser Risiken von erheblicher Bedeutung.

ifa unterstützt eine Vielzahl nationaler wie auch internationaler Lebensversicherer bei verschiedenen Themen rund um derartige Fragestellungen. Nähere Informationen finden Sie hier.


Weitere Informationen:

Dr. Alexander Kling
+49 (731) 20 644-242

Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften
Lise-Meitner-Str. 14
89081 Ulm

Wichtige Informationen:

ifa aktuell:
Die Zukunft der Lebenserwartung – Wie sollten Aktuare mit der Unsicherheit umgehen?

Die Zukunft der Lebenserwartung ist aktuell so unsicher wie selten zuvor. Das ifa hat im Rahmen der Herbsttagung der DAV auf diese Unsicherheit hingewiesen und vorgestellt, wie Aktuare in der Produktentwicklung und im Risikomanagement mit dieser Unsicherheit umgehen können. [mehr]

ifa informiert:
Möglichkeiten im Produktdesign bei steigendem Rechnungszins

Die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) hat empfohlen, den Höchstrechnungszins in der Lebensversicherung im Jahr 2025 von aktuell 0,25% auf 1,0% anzuheben. Sofern das Bundesministerium der Finanzen dieser Empfehlung folgt, stellen sich zahlreiche Fragen rund um das Design von Lebensversicherungsprodukten. [mehr]

Neuigkeiten in Kürze:

BaFin beschreibt Zuordnungsansatz für Vermögenswerte im Rahmen der EU-Offenlegungsverordnung [mehr]

Value for Money bei Altersvorsorgeprodukten [mehr]

Update des Branchenstandards für PRIIP der Kategorie 4 erfordert Modellanpassungen [mehr]

Eiopa zu differenziertem Pricing in Schaden/Unfall [mehr]

Forschungsarbeiten zu Solvency II mit PwC Insurance Nord Preis ausgezeichnet [mehr]