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04.2019

Säulenübergreifendende Altersvorsorgeinformation


Deutschland verfügt über ein komplexes Altersvorsorgesystem mit deutlichen Unterschieden bei den bereitgestellten Informationen zwischen gesetzlicher, betrieblicher und privater Altersvorsorge. Der Bedarf der Bürger an einer einfach zugänglichen Quelle für die relevanten Informationen zum Stand ihrer eigenen Alterssicherung nimmt stetig zu. Daher hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales eine Studie in Auftrag gegeben, wie eine säulenübergreifendende Altersvorsorgeinformation ausgestaltet werden kann.

Über die Ergebnisse dieser Studie haben Prof. Hans-Joachim Zwiesler, Professor am Institut für Versicherungswissenschaften an der Universität Ulm und Vorsitzender des Kuratoriums vom Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften (ifa), und Gundula Dietrich von Aon Hewitt, die beide federführend bei der Erstellung der Studie beteiligt waren, bei der 20. Handelsblatt-Jahrestagung Betriebliche Altersversorgung 2019 in Berlin berichtet.

Den Überblicks-Vortrag der Tagung finden Sie hier.

Die gesamte Studie steht auf der Webseite des Ministeriums zur Verfügung.

Von einer zukünftigen Informationspflicht sind zahlreiche Versorgungseinrichtungen betroffen. Dazu gehören zum einen diejenigen Einrichtungen und Unternehmen, die schon heute regelmäßig Informationen bereitstellen, wie die Deutsche Rentenversicherung und die Lebensversicherungsunternehmen. Komplexer wird die Umsetzung beispielsweise für die Beamtenversorgung und für Arbeitgeber mit Direktzusagen. Hier gibt es bislang keine regelmäßige Praxis der Beauskunftung.

Das im Rahmen der Studie erarbeitete Zielbild sieht vor, dass alle Versorgungseinrichtungen die notwendigen Daten einer Plattform bereitstellen, die dem Bürger einen Überblick über den Stand seiner Altersvorsorge gibt. Berücksichtigt werden sollen dabei langlaufende finanzielle Leistungen mit Vorsorgecharakter, wobei eine Vertragsfortführung bis zum Leistungsbeginn unterstellt wird. Um eine Altersvorsorgeinformation realisieren zu können, sollen die notwendigen Daten – soweit dies möglich ist – aus bereits existierenden Standmitteilungen entnommen werden. In einer späteren Ausbaustufe ist im vorgestellten Konzept dann auch eine Aggregation über eine geschätzte monatliche, lebenslange Rente in heutiger Kaufkraft vorgesehen.

Zu den technischen Zielen zählt unter anderem die Möglichkeit des Exports der Daten in Beratungsplattformen. Dies würde für den Vertrieb neue Ansätze in der Beratung eröffnen.

Die Studie setzt sich auch mit Fragen der Datenbereitstellung, der Organisation und des Designs der Altersvorsorgeinformation auseinander.
Transparenz und Vergleichbarkeit von Altersvorsorgeprodukten sind Themen, die uns schon seit vielen Jahren beschäftigen. Die Arbeiten von ifa haben insbesondere auch maßgeblich zur Etablierung von Chance-Risiko-Profilen und Chance-Risiko-Klassen beigetragen, wie wir sie heute bei der Beurteilung von Produkten im Markt vorfinden.


Weitere Informationen:

apl. Prof. Dr. Hans-Joachim Zwiesler

Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften
Max-Born-Str. 12
89081 Ulm

Wichtige Informationen:

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