siehe auch: hier
Lebensversicherungsprodukte mit Überschussberechtigung und klassischen (Cliquet-artigen) Zinsgarantien, wie sie oft in Mitteleuropa üblich sind, sind vor dem Hintergrund marktkonsistenter Bewertung im anhaltenden Niedrigzinsumfeld weiterhin unter Druck und führen zu hohen Kapitalanforderungen unter Solvency II oder dem Swiss Solvency Test.
Andererseits kommen bei diesen Produkten kollektive Ausgleichsmechanismen in der Kapitalanlage zur Anwendung, welche die risikoadjustierte Rendite erhöhen und daher einen signifikanten Kundennutzen generieren. Jüngere Produktinnovationen sind daher oft von der Frage getrieben, wie man die Vorteile der kollektiven Kapitalanlage bewahren und mit risikoreduzierten Garantiezusagen kombinieren kann.
So genannte „kapitaleffiziente klassische Produkte“ stellen eine Möglichkeit dar, dieses Ziel zu erreichen. Hierbei bekommt der Kunde zwei Garantiezusagen: Zum einen wird eine garantierte Ablaufleistung „endfällig“ garantiert, die mit einem gewissen Zins kalkuliert wird. Wird hier z.B. der Höchstzins/Höchstrechungszins verwendet, so ist diese garantierte Leistung genauso hoch, wie bei „üblichen“ klassischen Produkten. Zum anderen bekommt der Kunde einen Garantiezins, der „von Jahr zu Jahr“ gilt. Dieser ist geringer und kann z.B. 0% betragen. Diese „Entkoppelung“ von garantierter Leistung am Ende und garantierten jährlichen Wertzuwachs führt aus Versicherersicht zu einer Risikoreduktion und somit zu einem geringeren Kapitalbedarf.
Im dritten Teil seines Vortrags „Die Zukunft der klassischen Versicherung? Die klassische Versicherung der Zukunft!“ bei der Frühjahrsveranstaltung 2015 des Instituts für Versicherungswirtschaft an der Johannes Kepler Universität Linz stellte Jochen Ruß vom Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften die Funktionsweise solcher Produkte sowie die Auswirkungen auf die Risikosituation eines Versicherers vor.
Eine darüber hinausgehende wissenschaftliche Analyse erfolgt in dem Artikel „Participating Life Insurance Contracts under Risk Based Solvency Frameworks: How to increase Capital Efficiency by Product Design”. Diese Arbeit ist bei Springer im Band “Innovations in Quantitative Risk Management” erschienen. Hier wird insbesondere analysiert, wie alternative Produktdesigns die „Kapitialeffizienz“ erhöhen. Diese ist definiert als das Verhältnis zwischen erwarteter Profitabilität und Solvenzkapitalanforderung.
Den Link zum Vortrag finden Sie hier.
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Im Zuge der Einführung der sogenannten „EU-Kleinanlegerstrategie“ wird derzeit auf EU-Ebene die Frage kontrovers diskutiert, ob provisionsbasierte Beratung bei Finanzprodukten stärker reguliert oder gar verboten werden sollte. Begründet wird die Forderung eines Verbots dabei mit Ergebnissen der sogenannten Kantar-Studie. Dies ist in doppelter Hinsicht problematisch: Die in der öffentlichen Diskussion angeführten Kostenargumente können gar nicht aus der Kantar-Studie abgeleitet werden. Argumente jenseits einer reinen Kostenbetrachtung, die gegen ein Provisionsverbot sprechen, werden komplett ausgeblendet. Um eine Indikation abzuleiten, für welche Typen von Verbrauchern welche Form der Beratungsvergütung kostengünstiger ist, haben wir für verschiedene Vergütungsmodelle quantitative Analysen durchgeführt. Hier hat sich deutlich ergeben, dass für Verbraucher, die regelmäßig eher kleine Summen sparen (die also im Rahmen der EU-Kleinanlegerstrategie besondere Beachtung erhalten müssten) provisionsbasierte Modelle meist kostengünstiger sind als Honorarmodelle. [mehr]
Produkte, die kein lebenslanges Einkommen bieten, sind viel riskanter als sie auf den ersten Blick erscheinen. Eine lebenslange Rente sichert das Risiko ab, welches daraus resultiert, dass niemand wissen kann, wie alt er oder sie wird, und daher nicht planen kann, bis zu welchem Alter die regelmäßigen Ausgaben finanziert werden müssen. [mehr]
BaFin beschreibt Zuordnungsansatz für Vermögenswerte im Rahmen der EU-Offenlegungsverordnung [mehr]
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Update des Branchenstandards für PRIIP der Kategorie 4 erfordert Modellanpassungen [mehr]
Eiopa zu differenziertem Pricing in Schaden/Unfall [mehr]
Forschungsarbeiten zu Solvency II mit PwC Insurance Nord Preis ausgezeichnet [mehr]