Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung gewinnt die Ruhestandsplanung zunehmend an Bedeutung. Hierbei ist in der Beratung der Kunden ein Paradigmenwechsel erforderlich. Einerseits liegt der Fokus in der Altersversorgung immer noch zu stark auf dem Sparen für das Alter. Stattdessen sollte die Generierung eines lebenslangen Einkommens im Ruhestand mehr Gewicht bekommen. Denn wer lebenslange Ausgaben hat, braucht ein lebenslanges Einkommen. Andererseits muss eine umfassende Ruhestandsplanung auch weitere Aspekte umfassen, die derzeit oft vernachlässigt werden. Hierzu gehören die Absicherung weiterer Risiken, zum Beispiel des Pflegefalls, sowie versicherungsfremde Themen wie Testament, Patientenverfügung oder Vollmachten.
Im Springer Gabler Verlag ist in diesem Zusammenhang das Buch „Ruhestandsplanung – neuer Beratungsansatz für die Zielgruppe 50plus: Perspektivwechsel im gehobenen Privatkundensegment“ erschienen. Autoren des Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften haben zwei Kapitel zu diesem Buch beigetragen.
In Kapitel 2 des Buchs beschäftigen sich Alexander Kling und Jochen Ruß (beide ifa) mit den Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf die Ruhestandsplanung. Hier wird herausgearbeitet, warum das Risiko, länger zu leben als das angesparte Geld reicht, für künftige Rentnergenerationen eine höhere Bedeutung haben wird als für vergangene Rentnergenerationen. Es wird ferner erläutert, dass dieses Risiko oft nur mit einer Rentenversicherung abgesichert werden kann. Schließlich wird dargelegt, welche Irrtümer und Denkfehler dazu führen, dass viele Menschen einer Rentenversicherung sehr skeptisch gegenüberstehen, und wie man diesen Einwänden begegnen kann. In Kapitel 5 (Flexible Renten) erläutern Jochen Ruß und Andreas Seyboth (beide ifa) gemeinsam mit Willem-Peter De Ridder (AEGON Niederlande), warum moderne Rentenversicherungen, die mehr Flexibilität nach Rentenbeginn aufweisen, geeignet sein könnten, bei manchen Menschen die Akzeptanz der Verrentung des angesparten Geldes zu erhöhen. Solche flexible Renten gibt es in vielen Ländern – auch in Deutschland – bisher ausschließlich auf fondsgebundener Basis. Das Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften hat jedoch ein Produktkonzept entwickelt, mit dem es problemlos möglich ist, auch in Deutschland übliche konventionelle Renten so zu modifizieren, dass sie alle charakteristischen Eigenschaften einer flexiblen Rente aufweisen.
Eine Übersicht über alle Buchkapitel findet sich hier.
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Im Zuge der Einführung der sogenannten „EU-Kleinanlegerstrategie“ wird derzeit auf EU-Ebene die Frage kontrovers diskutiert, ob provisionsbasierte Beratung bei Finanzprodukten stärker reguliert oder gar verboten werden sollte. Begründet wird die Forderung eines Verbots dabei mit Ergebnissen der sogenannten Kantar-Studie. Dies ist in doppelter Hinsicht problematisch: Die in der öffentlichen Diskussion angeführten Kostenargumente können gar nicht aus der Kantar-Studie abgeleitet werden. Argumente jenseits einer reinen Kostenbetrachtung, die gegen ein Provisionsverbot sprechen, werden komplett ausgeblendet. Um eine Indikation abzuleiten, für welche Typen von Verbrauchern welche Form der Beratungsvergütung kostengünstiger ist, haben wir für verschiedene Vergütungsmodelle quantitative Analysen durchgeführt. Hier hat sich deutlich ergeben, dass für Verbraucher, die regelmäßig eher kleine Summen sparen (die also im Rahmen der EU-Kleinanlegerstrategie besondere Beachtung erhalten müssten) provisionsbasierte Modelle meist kostengünstiger sind als Honorarmodelle. [mehr]
Produkte, die kein lebenslanges Einkommen bieten, sind viel riskanter als sie auf den ersten Blick erscheinen. Eine lebenslange Rente sichert das Risiko ab, welches daraus resultiert, dass niemand wissen kann, wie alt er oder sie wird, und daher nicht planen kann, bis zu welchem Alter die regelmäßigen Ausgaben finanziert werden müssen. [mehr]
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