Mit dem Supervisory Statement veröffentlicht am 16.3.2023 fokussiert Eiopa auf Versicherungen, bei denen der Preis nicht nur vom versicherten Risiko und den Kosten abhängt, sondern auch von anderen Faktoren wie z.B. der Preiselastizität oder dem Kundenwert (u.a. erwartete Verbleibdauer und Cross-/Up-Selling Potential) eines Versicherungsnehmers.
Insbesondere sukzessive Preiserhöhungen im Vertragsverlauf (Price Walking), die nicht durch Risiko oder Kosten begründet sind, würden beispielsweise loyale Kunden schlechter stellen als Neukunden und damit bspw. ältere und schutzbedürftige Kunden mit beschränktem Zugriff auf Vergleichsportale benachteiligen.
Gemäß IDD müssen Anbieter sicherstellen, im besten Interesse ihrer Kunden zu handeln. Produktaufsicht und Governance-Prozesse (POG) müssen auch die Preisgestaltungstechniken abdecken und sicherstellen, dass diese sich nicht nachteilig auf Kunden auswirken. Versicherer, die bisher im umkämpften Kfz-Versicherungsgeschäft über Vergleichsportale die Preiselastizität von Kunden ausgenutzt haben, werden damit gezwungen ihr Pricing entsprechend zu überdenken.
Im Zuge der Einführung der sogenannten „EU-Kleinanlegerstrategie“ wird derzeit auf EU-Ebene die Frage kontrovers diskutiert, ob provisionsbasierte Beratung bei Finanzprodukten stärker reguliert oder gar verboten werden sollte. Begründet wird die Forderung eines Verbots dabei mit Ergebnissen der sogenannten Kantar-Studie. Dies ist in doppelter Hinsicht problematisch: Die in der öffentlichen Diskussion angeführten Kostenargumente können gar nicht aus der Kantar-Studie abgeleitet werden. Argumente jenseits einer reinen Kostenbetrachtung, die gegen ein Provisionsverbot sprechen, werden komplett ausgeblendet. Um eine Indikation abzuleiten, für welche Typen von Verbrauchern welche Form der Beratungsvergütung kostengünstiger ist, haben wir für verschiedene Vergütungsmodelle quantitative Analysen durchgeführt. Hier hat sich deutlich ergeben, dass für Verbraucher, die regelmäßig eher kleine Summen sparen (die also im Rahmen der EU-Kleinanlegerstrategie besondere Beachtung erhalten müssten) provisionsbasierte Modelle meist kostengünstiger sind als Honorarmodelle. [mehr]
Die Zukunft der Lebenserwartung ist aktuell so unsicher wie selten zuvor. Das ifa hat im Rahmen der Herbsttagung der DAV auf diese Unsicherheit hingewiesen und vorgestellt, wie Aktuare in der Produktentwicklung und im Risikomanagement mit dieser Unsicherheit umgehen können. [mehr]
BaFin beschreibt Zuordnungsansatz für Vermögenswerte im Rahmen der EU-Offenlegungsverordnung [mehr]
Value for Money bei Altersvorsorgeprodukten [mehr]
Update des Branchenstandards für PRIIP der Kategorie 4 erfordert Modellanpassungen [mehr]
Eiopa zu differenziertem Pricing in Schaden/Unfall [mehr]
Forschungsarbeiten zu Solvency II mit PwC Insurance Nord Preis ausgezeichnet [mehr]