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03.2023

Kurzinfo: Eiopa zu differenziertem Pricing in Schaden/Unfall


Mit dem Supervisory Statement veröffentlicht am 16.3.2023 fokussiert Eiopa auf Versicherungen, bei denen der Preis nicht nur vom versicherten Risiko und den Kosten abhängt, sondern auch von anderen Faktoren wie z.B. der Preiselastizität oder dem Kundenwert (u.a. erwartete Verbleibdauer und Cross-/Up-Selling Potential) eines Versicherungsnehmers.
Insbesondere sukzessive Preiserhöhungen im Vertragsverlauf (Price Walking), die nicht durch Risiko oder Kosten begründet sind, würden beispielsweise loyale Kunden schlechter stellen als Neukunden und damit bspw. ältere und schutzbedürftige Kunden mit beschränktem Zugriff auf Vergleichsportale benachteiligen.
Gemäß IDD müssen Anbieter sicherstellen, im besten Interesse ihrer Kunden zu handeln. Produktaufsicht und Governance-Prozesse (POG) müssen auch die Preisgestaltungs­techniken abdecken und sicherstellen, dass diese sich nicht nachteilig auf Kunden auswirken. Versicherer, die bisher im umkämpften Kfz-Versicherungsgeschäft über Vergleichsportale die Preiselastizität von Kunden ausgenutzt haben, werden damit gezwungen ihr Pricing entsprechend zu überdenken.


Weitere Informationen:

Dr. Johannes Schupp

Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften
Lise-Meitner-Str. 14
89081 Ulm

Wichtige Informationen:

ifa aktuell:
Provisionsverbot und Kleinanlegerstrategie – Plädoyer für eine Koexistenz von Provision und Honorar bei Altersvorsorgeprodukten

Im Zuge der Einführung der sogenannten „EU-Kleinanleger­strategie“ wird derzeit auf EU-Ebene die Frage kontrovers diskutiert, ob provisionsbasierte Beratung bei Finanzprodukten stärker reguliert oder gar verboten werden sollte. Begründet wird die Forderung eines Verbots dabei mit Ergebnissen der sogenannten Kantar-Studie. Dies ist in doppelter Hinsicht problematisch: Die in der öffentlichen Diskussion angeführten Kostenargumente können gar nicht aus der Kantar-Studie abgeleitet werden. Argumente jenseits einer reinen Kosten­betrachtung, die gegen ein Provisions­verbot sprechen, werden komplett ausgeblendet. Um eine Indikation abzuleiten, für welche Typen von Verbrauchern welche Form der Beratungsvergütung kosten­günstiger ist, haben wir für verschie­dene Vergütungsmodelle quantitative Analysen durchgeführt. Hier hat sich deutlich ergeben, dass für Ver­braucher, die regelmäßig eher kleine Summen sparen (die also im Rahmen der EU-Kleinanlegerstrategie besondere Beachtung erhalten müssten) provisionsbasierte Modelle meist kostengünstiger sind als Honorarmodelle. [mehr]

ifa informiert:
Die Rolle der lebenslangen Rente in der geförderten Altersvorsorge

Produkte, die kein lebenslanges Einkommen bieten, sind viel riskanter als sie auf den ersten Blick erscheinen. Eine lebenslange Rente sichert das Risiko ab, welches daraus resultiert, dass niemand wissen kann, wie alt er oder sie wird, und daher nicht planen kann, bis zu welchem Alter die regelmäßigen Ausgaben finanziert werden müssen. [mehr]

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Forschungsarbeiten zu Solvency II mit PwC Insurance Nord Preis ausgezeichnet [mehr]

Fondsgebundene Rückdeckungsversicherung in der Unterstützungskasse  [mehr]