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10.2015

Innovative Ideen für Biometrieprodukte im Niedrig­zinsumfeld


Zu diesem Thema war Dr. Matthias Börger vom Institut für Finanz- und Aktuar­wissen­schaften (ifa) zu einem Vortrag auf der max.99-Tagung der DAV in Köln ein­ge­laden worden. In seinem Vortrag identifizierte er vier Themenbereiche, in denen aus seiner Sicht noch großes Potenzial für Produktinnovationen besteht:

  • Fondsgebundene Biometrieprodukte
  • Im Bereich der Altersvorsorgeprodukte wurden klassische Zinsgarantien in den letzten Jahren häufig durch fondsgebundene Garantiekonzepte ersetzt. Dr. Börger zeigte wie diese Garantiekonzepte, z.B. dynamische Hybride oder Select-Konzepte, sich auch in Biometrieprodukte mit signifikantem Sparprozess, d.h. insbesondere Pflege- und BU-Produkte, integrieren lassen. Dem Versicherungsnehmer kann dadurch eine garan­tierte Leistung bei erhöhtem Renditepotential geboten werden, während der Versicherer von geringeren Zinsgarantien im Niedrigzinsumfeld profitiert.

  • Weiterentwicklung von Rentenbezugsphasen
  • Aktuell beschränkt sich das Produktangebot zur Absicherung von Langlebigkeitsrisiken i.W. auf die klassisch kalkulierte Leibrente, die aus Sicht eines Versicherungsnehmers häufig unflexibel erscheint und für einen Versicherer teure Zinsgarantien enthält. Dr. Börger erläuterte verschiedene Möglichkeiten, wie die Attraktivität von Rentenver­siche­rungen sowohl für Versicherungsnehmer als auch für Versicherer erhöht werden kann.

  • Bedarfsgerechte und bezahlbare Biometrieprodukte
  • Der starke Wettbewerb in der BU-Versicherung und die daraus resultierende zu­nehmen­de Preisdifferenzierung zwischen verschiedenen Berufsgruppen haben dazu geführt, dass ein ausreichender BU-Schutz für viele Versicherungsnehmer mit hohem BU-Risiko nicht mehr bezahlbar ist. Als Alternative wurden und werden Produkte entwickelt, die sich auf eine bedarfsgerechte Grundabsicherung bei einem deutlich günstigerem Preis beschrän­ken. Am Beispiel der Funktionellen Invaliditätsversicherung (FIV) ging Dr. Börger auf die Herausforderungen in der Kalkulation solcher Produkte ein und zeigte Möglichkeiten für Weiterentwicklungen dieser Produkte au

  • Assistance
  • Assistanceleistungen werden von Kunden grundsätzlich sehr positiv wahrgenommen, bieten die Möglichkeit zu regelmäßigem Kundenkontakt und können ein Alleinstellungs­merkmal im Wettbewerb sein. Das Angebot an Assistanceleistungen in der Lebens­versicherung ist bisher allerdings noch sehr begrenzt. Dr. Börger stellte daher einige Ideen für neuartige Assistanceleistungen vor, die sich an verschiedene Zielgruppen im Rahmen verschiedener Versicherungsprodukte richten.

Die Folien zum Vortrag stehen hier zum Download zur Verfügung. ifa ist eines der führenden deutschen Beratungsunternehmen in den Bereichen Entwicklung innovativer Lebensversicherungsprodukte und Modellierung biometrischer Risiken.


Weitere Informationen:

Dr. Alexander Kling
+49 (731) 20 644-242

Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften
Lise-Meitner-Str. 14
89081 Ulm

Wichtige Informationen:

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