Zu diesem Thema war Dr. Matthias Börger vom Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften (ifa) zu einem Vortrag auf der max.99-Tagung der DAV in Köln eingeladen worden. In seinem Vortrag identifizierte er vier Themenbereiche, in denen aus seiner Sicht noch großes Potenzial für Produktinnovationen besteht:
Im Bereich der Altersvorsorgeprodukte wurden klassische Zinsgarantien in den letzten Jahren häufig durch fondsgebundene Garantiekonzepte ersetzt. Dr. Börger zeigte wie diese Garantiekonzepte, z.B. dynamische Hybride oder Select-Konzepte, sich auch in Biometrieprodukte mit signifikantem Sparprozess, d.h. insbesondere Pflege- und BU-Produkte, integrieren lassen. Dem Versicherungsnehmer kann dadurch eine garantierte Leistung bei erhöhtem Renditepotential geboten werden, während der Versicherer von geringeren Zinsgarantien im Niedrigzinsumfeld profitiert.
Aktuell beschränkt sich das Produktangebot zur Absicherung von Langlebigkeitsrisiken i.W. auf die klassisch kalkulierte Leibrente, die aus Sicht eines Versicherungsnehmers häufig unflexibel erscheint und für einen Versicherer teure Zinsgarantien enthält. Dr. Börger erläuterte verschiedene Möglichkeiten, wie die Attraktivität von Rentenversicherungen sowohl für Versicherungsnehmer als auch für Versicherer erhöht werden kann.
Der starke Wettbewerb in der BU-Versicherung und die daraus resultierende zunehmende Preisdifferenzierung zwischen verschiedenen Berufsgruppen haben dazu geführt, dass ein ausreichender BU-Schutz für viele Versicherungsnehmer mit hohem BU-Risiko nicht mehr bezahlbar ist. Als Alternative wurden und werden Produkte entwickelt, die sich auf eine bedarfsgerechte Grundabsicherung bei einem deutlich günstigerem Preis beschränken. Am Beispiel der Funktionellen Invaliditätsversicherung (FIV) ging Dr. Börger auf die Herausforderungen in der Kalkulation solcher Produkte ein und zeigte Möglichkeiten für Weiterentwicklungen dieser Produkte au
Assistanceleistungen werden von Kunden grundsätzlich sehr positiv wahrgenommen, bieten die Möglichkeit zu regelmäßigem Kundenkontakt und können ein Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb sein. Das Angebot an Assistanceleistungen in der Lebensversicherung ist bisher allerdings noch sehr begrenzt. Dr. Börger stellte daher einige Ideen für neuartige Assistanceleistungen vor, die sich an verschiedene Zielgruppen im Rahmen verschiedener Versicherungsprodukte richten.
Die Folien zum Vortrag stehen hier zum Download zur Verfügung. ifa ist eines der führenden deutschen Beratungsunternehmen in den Bereichen Entwicklung innovativer Lebensversicherungsprodukte und Modellierung biometrischer Risiken.
Der Bund der Versicherten (BdV) hat eine Studie vorgestellt, die wirtschaftliche Nachteile von Koppelprodukten (welche Arbeitskraftabsicherung und Altersvorsorge in einem Vertrag anbieten) belegen soll und in diesem Kontext eine ifa-Studie aus dem Jahr 2020 gezielt diskreditiert und als „von der Branche gekauft“ bezeichnet. In einer Stellungnahme weisen wir nach, dass den Autoren der BdV-Studie ein fundamentaler fachlicher Fehler unterlaufen ist, und dass das Studiendesign des BdV offensichtlich ungeeignet ist, um die Frage zu beantworten, ob die Koppelung per se finanziell vorteilhaft ist oder nicht. Nach Korrektur des fachlichen Fehlers und des Studiendesigns ergeben sich ähnliche Ergebnisse wie in der ifa-Studie aus dem November 2020. [mehr]
Mit den Veröffentlichungen von Eiopa und BaFin kommen auf die Lebensversicherer in der Produktentwicklung neue quantitative Anforderungen zur Darlegung des Kundennutzen zu, die insbesondere Ablaufleistung und Rückkaufswert betreffen. [mehr]
Forschungsarbeiten zu Solvency II mit PwC Insurance Nord Preis ausgezeichnet [mehr]
Fondsgebundene Rückdeckungsversicherung in der Unterstützungskasse [mehr]
Forschungsarbeiten zu Solvency II mit Gauss-Preis ausgezeichnet [mehr]
VAIT-Novelle verlangt angemessenen Test aktuarieller Software [mehr]
Beitragsstabilität für BU-Tarife der Alte Leipziger bestätigt [mehr]