In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Versicherungsrundschau (Ausgabe 09/2015) nehmen Matthias Börger und Felix Hentschel Aspekte des Langlebigkeitsrisikos genauer unter die Lupe. Dabei zeigen sie eine Vielzahl von Faktoren auf, die dazu führen können, dass Versicherte länger leben als erwartet. Diese Risikofaktoren und ihre möglichen Auswirkungen veranschaulichen die Autoren anhand eines realen Bestandes liquider Renten.
Einige der Risikofaktoren können Versicherer und Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung nicht beeinflussen, wie z.B. zukünftige Änderungen des Sterblichkeitstrends. Umso wichtiger ist es, die Auswirkungen der anderen Risikofaktoren durch einen möglichst guten Best Estimate für die zukünftige Sterblichkeit zu minimieren.
Der Best Estimate muss berücksichtigen, dass Versicherte und Pensionäre mit hohen Rentensummen in der Regel überdurchschnittlich lange leben. Eine Kalkulation mit durchschnittlicher Sterblichkeit – auch wenn sie auf den unternehmenseigenen Bestand angepasst wurde – unterschätzt die zukünftigen Verpflichtungen systematisch. Darüber hinaus sollten die Sterblichkeitsannahmen für verschiedene Teilbestände, z.B. Männer und Frauen, konsistent zueinander sein. Plausible Sterblichkeitsprojektionen zeichnen sich außerdem durch eine Fortschreibung von stabilen Trends und erkennbaren Strukturen wie z.B. Kohorteneffekten in den historischen Sterblichkeitsdaten aus. Standard-Sterbetafeln erfüllen diese Anforderungen oftmals nicht. Für den im Artikel betrachteten Bestand konnten die Autoren zeigen, dass die vermeintlich passende Standard-Sterbetafel die zukünftigen Verpflichtungen signifikant unterschätzt.
Das Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften unterstützt Versicherer und Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung bei der Überprüfung und Herleitung von Sterblichkeitsannahmen. Link
Den Artikel aus der Zeitschrift Versicherungsrundschau sowie weitere Arbeiten zum Thema Langlebigkeit finden Sie hier.
Im Zuge der Einführung der sogenannten „EU-Kleinanlegerstrategie“ wird derzeit auf EU-Ebene die Frage kontrovers diskutiert, ob provisionsbasierte Beratung bei Finanzprodukten stärker reguliert oder gar verboten werden sollte. Begründet wird die Forderung eines Verbots dabei mit Ergebnissen der sogenannten Kantar-Studie. Dies ist in doppelter Hinsicht problematisch: Die in der öffentlichen Diskussion angeführten Kostenargumente können gar nicht aus der Kantar-Studie abgeleitet werden. Argumente jenseits einer reinen Kostenbetrachtung, die gegen ein Provisionsverbot sprechen, werden komplett ausgeblendet. Um eine Indikation abzuleiten, für welche Typen von Verbrauchern welche Form der Beratungsvergütung kostengünstiger ist, haben wir für verschiedene Vergütungsmodelle quantitative Analysen durchgeführt. Hier hat sich deutlich ergeben, dass für Verbraucher, die regelmäßig eher kleine Summen sparen (die also im Rahmen der EU-Kleinanlegerstrategie besondere Beachtung erhalten müssten) provisionsbasierte Modelle meist kostengünstiger sind als Honorarmodelle. [mehr]
Produkte, die kein lebenslanges Einkommen bieten, sind viel riskanter als sie auf den ersten Blick erscheinen. Eine lebenslange Rente sichert das Risiko ab, welches daraus resultiert, dass niemand wissen kann, wie alt er oder sie wird, und daher nicht planen kann, bis zu welchem Alter die regelmäßigen Ausgaben finanziert werden müssen. [mehr]
BaFin beschreibt Zuordnungsansatz für Vermögenswerte im Rahmen der EU-Offenlegungsverordnung [mehr]
Value for Money bei Altersvorsorgeprodukten [mehr]
Update des Branchenstandards für PRIIP der Kategorie 4 erfordert Modellanpassungen [mehr]
Eiopa zu differenziertem Pricing in Schaden/Unfall [mehr]
Forschungsarbeiten zu Solvency II mit PwC Insurance Nord Preis ausgezeichnet [mehr]