Die Validierung der mit Hilfe des Branchensimulationsmodells (BSM) durchgeführten Solvency II Berechnungen gewinnt zunehmend an Beachtung. Zum einen werden die Validierungen benötigt, um die formalen Anforderungen an die versicherungsmathematische Funktion (VMF) zu erfüllen. Zum anderen lassen sich aus Analysen der Detailergebnisse der Solvency II Berechnungen Verfeinerungen der Parametrisierung sowie ggf. geeignete unternehmensspezifische Anpassungen am BSM ableiten.
Als Hilfsmittel für die Validierung hat das ifa, ein Tool zur Extraktion und Analyse pfadabhängiger und zeitabhängiger Zwischenergebnisse aus dem BSM entwickelt. Das Tool wurde bereits an die kürzlich veröffentlichte Java-Version des BSM 3.0 angepasst und ermöglicht somit sehr schnelle Analysen von BSM-Berechnungen.
Für die Speicherung der z.B. 1.000 Werte über 100 Jahre in Best Estimate und allen Stress-Szenarien wird ein spezifisches Ausgabeformat verwendet. Die Auswertung erfolgt in einem Excel-Spreadsheet, das flexible (graphische) Möglichkeiten zur Auswertung bietet. Insbesondere können Häufigkeitsverteilungen von (barwertigen) Ergebnisgrößen, Quantilfächer für einzelne oder kombinierte Ergebnisgrößen sowie der Verlauf der Ergebnisgrößen in einzelnen Kapitalmarktpfaden analysiert werden. Bei all diesen Analysen ist jeweils ein Vergleich zwischen verschiedenen Stress-Szenarien (z.B. Best Estimate vs. Aktienstress) und zwischen verschiedenen Berechnungsvarianten möglich (z.B. unterschiedliche Parametrisierung der Managementregeln).
Mit Hilfe solcher Analysen können diverse Aspekte der Validierung abgedeckt werden:
Die Analyse von Detailergebnissen der BSM-Berechnungen dient häufig auch als Ausgangspunkt für unternehmensspezifische Anpassungen am BSM. Im einfachsten Fall werden hierbei einzelne Modellparameter zusätzlich zeitabhängig und oder szenarioabhängig gemacht und geeignet parametrisiert. An ausgewählten Stellen kann aber auch ein Eingriff in die Projektionsmethodik sinnvoll sein. Derartige Anpassungen betreffen sowohl das BSM-Spreadsheet als auch den VBA-Code bzw. Java Source-Code und führen häufig zu deutlich veränderten Solvenzquoten. Im Rahmen unserer Beratungsprojekte vermitteln wir auch das Know-how bzgl. der im Vergleich zu Excel/VBA deutlich komplexeren Programmierung in Java.
Im Zuge der Einführung der sogenannten „EU-Kleinanlegerstrategie“ wird derzeit auf EU-Ebene die Frage kontrovers diskutiert, ob provisionsbasierte Beratung bei Finanzprodukten stärker reguliert oder gar verboten werden sollte. Begründet wird die Forderung eines Verbots dabei mit Ergebnissen der sogenannten Kantar-Studie. Dies ist in doppelter Hinsicht problematisch: Die in der öffentlichen Diskussion angeführten Kostenargumente können gar nicht aus der Kantar-Studie abgeleitet werden. Argumente jenseits einer reinen Kostenbetrachtung, die gegen ein Provisionsverbot sprechen, werden komplett ausgeblendet. Um eine Indikation abzuleiten, für welche Typen von Verbrauchern welche Form der Beratungsvergütung kostengünstiger ist, haben wir für verschiedene Vergütungsmodelle quantitative Analysen durchgeführt. Hier hat sich deutlich ergeben, dass für Verbraucher, die regelmäßig eher kleine Summen sparen (die also im Rahmen der EU-Kleinanlegerstrategie besondere Beachtung erhalten müssten) provisionsbasierte Modelle meist kostengünstiger sind als Honorarmodelle. [mehr]
Produkte, die kein lebenslanges Einkommen bieten, sind viel riskanter als sie auf den ersten Blick erscheinen. Eine lebenslange Rente sichert das Risiko ab, welches daraus resultiert, dass niemand wissen kann, wie alt er oder sie wird, und daher nicht planen kann, bis zu welchem Alter die regelmäßigen Ausgaben finanziert werden müssen. [mehr]
Update des Branchenstandards für PRIIP der Kategorie 4 erfordert Modellanpassungen [mehr]
Eiopa zu differenziertem Pricing in Schaden/Unfall [mehr]
Forschungsarbeiten zu Solvency II mit PwC Insurance Nord Preis ausgezeichnet [mehr]
Fondsgebundene Rückdeckungsversicherung in der Unterstützungskasse [mehr]
Forschungsarbeiten zu Solvency II mit Gauss-Preis ausgezeichnet [mehr]